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Demenz

Demenz oder Dementielles Syndrom

Allgemeine Informationen zur Vorbeugung gegen verschiedene Formen von Demenzen

Diese Seite ist noch in Arbeit und unvollständig   Stand: 1.2.2024

Gemäß Prognosen des Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen könnte in Deutschland die Anzahl der Demenz-Kranken (ab 65 Jahren) im Jahr 2030 auf bis zu 2 Millionen ansteigen. Weitere Tendenz steigend.

Die Autoren der WHO-Guideline Demenz schreiben: „Das Alter ist zwar der stärkste bekannte Risikofaktor für den kognitiven Rückgang, Demenz ist aber keine natürliche oder unvermeidliche Folge des Alterns. Mehrere neuere Studien haben einen Zusammenhang zwischen der Entwicklung von kognitiver Beeinträchtigung und Demenz und lebensstilbezogenen Risikofaktoren [….] gezeigt“.

Da es derzeit keine Therapien gibt, die den Krankheitsprozess aufhalten oder verlangsamen könnten, fokussiere ich mich auf die

Vorbeugung und die Vermeidung von Risiko-Faktoren.

Allgemeines:

Den Begriff Demenz will ich hier synonym zu dementielles Syndrom und ganz allgemein für alle Formen der Demenz benutzen.

Trotz jahrzehntelanger intensiver Forschung konnte noch niemand die Ursachen der verschiedenen Demenzen eindeutig aufzeigen. Genauso wenig gibt es bisher eine wirksame Therapie, die zu einer Heilung oder Rückbildung von Demenzen führt. Was aber klar geworden ist, ist die Tatsache, dass es weder die Demenz als solches gibt, noch eine einfache und eindeutige Ursache zu finden war. Vielmehr scheint es so zu sein, dass Demenz ein sehr vielgestaltiges Krankheitsbild ist, das in den allermeisten Fällen multifaktorielle Ursachen zu haben scheint. Jeder oder jede hat oder bekommt seine / Ihre eigene spezifische Demenz mit individuellen Ausprägungen.

Weil die vermutlichen Ursachen und Gründe einer Demenz-Entwicklung so vielfältig sein können,  ist es plausibel, dass auch die Vorbeugung vor diesem Krankheitsbild sehr vielfältig sein muss. Speziell bei dieser Krankheit ist es besonders schwer zwischen Korrelationen und ursächlichen Effekten zu unterscheiden, wenn man in Studien eine Zusammenhang sieht zwischen einem bestimmten Parameter und eine Effekt feststellt. Das ist  umso schwieriger, als nach übereinstimmender Vorstellung die Entwicklung einer Demenz sich über viele Jahre, meist mehrere Jahrzehnte erstreckt. Daher ist es die sinnvollste Strategie zur Vermeidung einer Demenz, deren bekannte oder sogar auch nur vermutete Risiko-Faktoren zu minimieren oder auszuschalten. Viele aber längst nicht alle dieser Risiko-Faktoren haben etwas mit dem Lebensstil zu tun. Zu manchen Risiko-Faktoren und möglichen Ursachen von Demenz gibt es erstaunlich starke Korrelationen von beispielsweise 40% Risiko-Reduktion durch einen Faktor! Zu anderen ist es schwer konkrete Faktoren zu ermitteln. Am besten lassen sich Messungen und Studien durchführen an Menschen, die gerade im Übergangs-Stadium zu einer Demenz sind, weil dort noch einfacher Verbesserungen durch bestimmte Maßnahmen festzustellen sind. Diese Stadium nennt man: Leichte kognitive Beeinträchtigung oder im engl. Sprachgebrauch Mild Cognitive Impairement (MCI). Solche Menschen gelten noch als gesund, obwohl klar ist, dass sie wenige Jahre später in der Demenz sein werden.

Damit ist also klar, dass die Möglichkeiten einer sinnvollen Vorbeugung vor einer Demenz-Entwicklung mindestens ebenso vielgestaltig sein müssen, wie die vermutlichen Ursachen. Der Vorteil solcher Maßnahmen ist aber, dass sie fast alle sowieso sehr gesund sind und auch zur Vorbeugung vor anderen Krankheiten sehr nützlich sein können.


In einer 2024 erschienen Studie im renommierten Fachmagazin The Lancet werden 14 lebensstilbedingte modifizierbare Risikofaktoren für Demenz genannt, die die Menschen ändern können, um ihr Demenzrisiko zu verringern.

The Lancet Commissions | Volume 404, ISSUE 10452, P572-628, August 10, 2024, Executive Summary

https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(24)01296-0/fulltext


14 Modifizierbare Risikofaktoren für Demenz

Nach den Erkenntnissen der Kommission gibt es derzeit 14 lebensstilbedingte Risikofaktoren, die die Menschen ändern können, um ihr Demenzrisiko zu verringern:

 

1.   Bildung, Bildungsniveau und kognitive Aktivität -

Auf der Grundlage von Informationen aus verschiedenen Ländern stellte The Lancet fest, dass „das Bildungsniveau und nicht die Anzahl der Ausbildungsjahre für die schützende Wirkung auf die zukünftige Kognition und Demenz verantwortlich zu sein scheint“. In diesem Zusammenhang stellten die Forscher fest, dass ein Universitätsabschluss mit einem geringeren Demenzrisiko verbunden war.


2.   Schwerhörigkeit -

Die Forscher stellten fest, dass das Demenzrisiko mit dem Schweregrad des Hörverlusts zunimmt. Obwohl sie die genauen Mechanismen, warum dies geschieht, noch nicht identifiziert haben, entdeckten sie in früheren Meta-Analysen, dass es signifikante Zusammenhänge zwischen Hörverlust und späterer Demenz gibt.

Außerdem gehen sie davon aus, dass durch den Hörverlust eine weitere Möglichkeit der Hirnstimulation wegfällt. Einsamkeit, Depressionen, soziale Isolation und eine erhöhte kognitive Leistung, die zum Hören erforderlich ist, könnten ebenfalls zur Demenz beitragen, so die Forscher.


3.   Depressionen -

Die Forscher stellten fest, dass Depressionen ein Anzeichen für die Entwicklung einer Demenz sein können. Dies wurde in einigen der von ihnen untersuchten Studien beobachtet, und stellten fest, dass „wir ein erhöhtes Demenzrisiko für Menschen mit Depressionen im Vergleich zu Menschen ohne Depressionen festgestellt haben.“


4.   Traumatische Hirnverletzungen (TBI) -

Autounfälle, Stürze und Gewalttaten wurden als Faktoren identifiziert, die das Risiko einer späteren Demenzerkrankung erhöhen. Auch bestimmte Sportarten wie Rugby, American Football, Fußball und Eishockey wurden mit Demenz in Verbindung gebracht. Die Forscher vermuten, dass direkte Schläge auf den Kopf pathologische Veränderungen im Gehirn verursachen, die schließlich zu Demenz führen können.


5.   Rauchen -

Es gibt Hinweise darauf, dass das Rauchen von Zigaretten, insbesondere in der Lebensmitte, das Demenzrisiko erhöhen kann.

Umgekehrt betonten die Forscher, dass Menschen, die mit dem Rauchen aufgehört haben (und Nichtraucher im Allgemeinen), im Vergleich zu Rauchern ein geringeres Risiko haben.


6.   LDL-Cholesterin -

Die Lancet-Studie zitiert eine in Großbritannien veröffentlichte Studie, in der festgestellt wurde, dass jeder Anstieg des LDL-Cholesterinspiegels um 1 mmol/l bei Erwachsenen unter 65 Jahren zu einem um 8 % erhöhten Risiko für Demenz aller Art führt.


7.   Körperliche Inaktivität, Bewegung und Fitness -

Geringe körperliche Aktivität kann das Risiko für Demenz und Alzheimer erhöhen.

Darüber hinaus zeigt die Forschung, dass körperliche Betätigung in jedem Alter mit einer besseren kognitiven Leistungsfähigkeit verbunden ist als gar keine körperliche Betätigung.


8.   Diabetes -

Die Forscher vermuten, dass das Alter, in dem Diabetes zum ersten Mal auftritt, das Demenzrisiko beeinflusst. Insbesondere stellten sie fest, dass ein Diabetes in der Lebensmitte im Vergleich zu einem späten Auftreten ein höheres Risiko für eine schwere Demenz aufweist. Es ist zwar nicht klar, wie Diabetes die Entwicklung von Demenz beeinflussen kann, aber es wird vermutet, dass die Schäden, die er am Gefäßsystem verursacht, eine Rolle spielen. Darüber hinaus kann die Insulinresistenz zu Veränderungen im zentralen Nervensystem führen, die den Stoffwechsel des Gehirns beeinträchtigen.


9.   Bluthochdruck und sein Verlauf -

Die Forscher betonten in der letzten Ausgabe der Kommissionsveröffentlichung, dass Bluthochdruck das Risiko für alle Formen der Demenz, die Alzheimer-Krankheit und die vaskuläre Demenz erhöhen kann.


10.  Fettleibigkeit -

Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Entwicklung von Fettleibigkeit in der Lebensmitte das Risiko von Demenz erhöhen kann.

Diese Erkenntnisse wurden auch in einer anderen Studie bestätigt, in der hinzugefügt wurde, dass das Risiko bei Menschen über 65 Jahren höher ist als in anderen Altersgruppen.


11.  Übermäßiger Alkoholkonsum -

Der Konsum von Alkohol mit einem Gesamtethanolgehalt von mehr als 168 Gramm pro Woche in der Lebensmitte ist mit einem erhöhten Demenzrisiko verbunden.

Diese Ergebnisse wurden auch in einer Meta-Analyse mit 131.415 Teilnehmern aus ganz Europa bestätigt.

In einer anderen Studie, diesmal mit Südkoreanern, stellten die Forscher fest, dass starker Alkoholkonsum das Risiko einer Demenzerkrankung erhöht. Umgekehrt stellte die Studie fest, dass sogar nur eine Reduzierung des Konsums auf eine moderate Menge kann das Risiko bereits senken.


12.  Soziale Isolation -

Auch die Psyche kann sich auf das Demenzrisiko auswirken, vor allem wenn man nur selten soziale Kontakte hat. So wurde beispielsweise Einsamkeit mit Demenz in Verbindung gebracht. Es wurde festgestellt, dass das Alleinsein, die Tatsache, dass man sich weniger als einmal im Monat mit der Familie oder Freunden trifft, und die Tatsache, dass es keine wöchentlichen Gruppenaktivitäten gibt, dazu beitragen.


13.  Luftverschmutzung -

Die abnehmende Luftqualität ist heute ein wichtiges Thema, wenn es um das Demenzrisiko geht. In der zitierten Meta-Analyse wurde festgestellt, dass Luftqualität mit hohem Feinstaubanteil mit Demenz in Verbindung gebracht wird.

Zu den identifizierten Quellen der Luftverschmutzung gehören Kohle- und Holzöfen in Innenräumen.


14.  Unbehandelter Sehkraftverlust -

Die Forscher stellten fest, dass es einen Zusammenhang zwischen Sehkraftverlust und Demenz gibt. In einer retrospektiven Kohorte, an der insgesamt 14 Studien beteiligt waren, wurde festgestellt, dass „Sehschwäche mit einem erhöhten Risiko für Demenz und kognitive Beeinträchtigungen bei älteren Erwachsenen verbunden ist.“

Strategie

 





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